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Gymnasium Edenkoben: Wir sind GTS – die ersten Wochen

Über ein Jahr dauerte die Vorbereitung, bevor das Gymnasium Edenkoben zu Beginn dieses Schuljahres offiziell den Wandel zu einer Ganztagsschule in Angebotsform geschafft hat. Nun läuft das neue Schuljahr seit einigen Wochen, sodass wir einen Blick zurück auf den Start als Ganztagsschule werfen können.

Das Kollegium, aber auch die Elternschaft des Gymnasiums Edenkoben haben bereits im Zuge der Vorplanungen einige überzeugende Vorteile für Schülerinnen und Schüler in den GTS-Modellen gesehen, weshalb auch die Abstimmung für eine Öffnung der Schule zu einer GTS mit überragender Mehrheit beschlossen wurde. Bereits vor nunmehr 15 Jahren, als das Gymnasium Edenkoben seine Pforten öffnete, galt das Schulmotto: „Entdecke deine Fähigkeiten“. Diese Maxime sollte nun durch die Öffnung der Schule zu einer GTS noch vertieft werden.  In den ersten Wochen konnten wir einige dieser Vorzüge in der Praxis hautnah miterleben: Die Schülerinnen und Schüler sehen Schule nicht mehr als einen „Käfig“, in den man vormittags gesperrt wird, um dann nachmittags noch Zuhause zusätzlich mit Hausaufgaben „gequält“ zu werden. Durch beide angebotenen GTS-Modelle erleben die Schülerinnen und Schüler einen Schulalltag, der durch ein gemeinsames Essen, Arbeitsgemeinschaften, gemeinsames Lernen und Arbeiten etc. unterbrochen und aufgelockert wird. Schule wird so noch mehr auch ein Ort, an dem man seine Freunde trifft, mit ihnen zusammen Inhalte erarbeitet und vertieft, aber auch Spaß hat.

Zum Start der neuen Ganztagsschule nehmen seit Schuljahresbeginn insgesamt drei Schülergruppen am Ganztagsmodell des Gymnasiums Edenkoben teil. So gibt es eine Ganztagsklasse nach dem rhythmisierten Modell, eine fünfte Klasse, aus der 11 Kinder das additive GTS-Modell nutzen, und schließlich eine Gruppe aus Schülerinnen und Schülern der sechsten und höheren Klassen, welche ebenfalls Lernzeiten und AGs im Nachmittagsbereich besuchen. Beide Modelle haben gemein, dass die Schülerinnen und Schüler an vier Tagen pro Woche bis 16:05 beschult und betreut werden. Die Kinder, welche im additiven GTS-Modell sind, haben einen „normalen“ Vormittagsstundenplan mit 30 Unterrichtsstunden pro Woche und sie sind auch mit Kindern im Klassenverband zusammen, welche nicht am GTS-Programm teilnehmen. Die Kinder essen von Montag bis Donnerstag in der Mensa im Gebäude der benachbarten Paul-Gillet-Realschule. Nach der Mittagpause finden Arbeitsgemeinschaften und sogenannte Lernzeiten statt. In diesen Lernzeiten werden unterrichtliche Inhalte wiederholt und gelernt, Hausaufgaben erledigt und nach Möglichkeit auch die Fächer für den kommenden Tag inhaltlich vorbereitet. Unterstützt werden die Kinder hierbei von Fachlehrern unserer Schule, aber auch von unserem pädagogischen Mitarbeiter Herrn Erdle sowie den FSJ-Kräften Frau Kaifer und Herrn Weih.

Die Kinder der rhythmisierten Ganztagsklasse haben einen gesonderten Stundenplan mit einem veränderten Tagesablauf, als ihn „normale“ Regelklassen kennen. Der Schultag wird bereits im Vormittagsbereich durch besondere Übungs- und Lernphasen aufgelockert. Außerdem haben die Schülerinnen und Schüler hier auch jeweils eine Stunde pro Woche mehr in den Hauptfächern und in Naturwissenschaften, wobei dieses Mehr an Zeit vor allem projektorientiertem Unterricht zu Gute kommt.

Hausaufgaben werden in diesem Modell im Regelfall nicht aufgegeben, im additiven Modell sind die Schülerinnen und Schüler in der Regel auch schon fertig bzw. weitgehend fertig, wenn sie nach Hause kommen. Der Vorteil ist aber, dass sie während der Erstellung der Hausaufgaben nach einer Stillarbeitsphase auch immer die Betreuer und / oder Klassenkammeraden um Hilfe fragen können. Das gegenseitige Erklären steigert nochmals den Lerneffekt. Die punktuelle Vorbereitung auf Leistungsmessungen muss je nach persönlichem Bedarf noch zu Hause geleistet werden.

Die Schülerinnen und Schüler werden nun aber auch bereits in der Orientierungsstufe vermehrt durch die Lehrerinnen und Lehrer dabei unterstützt, gewisse „soft skills“ wie z.B. das persönliche Zeitmanagement zu erlernen, die im späteren schulischen, aber auch beruflichen Leben immer größere Bedeutung erlangen. Hierbei hilft unser diesbezüglich überarbeiteter Schulplaner, der auch als Kommunikationsmittel zwischen Lehrern und Eltern dient.

Man kann sich natürlich vorstellen, dass all dies für eine bis dato „normale“ Schule eine große Umstellung bedeutet. Auf das Kollegium und alle Beteiligten kamen und kommen viele neue Aufgaben und Herausforderungen zu. So mussten und müssen noch passende Räumlichkeiten geschaffen, zusätzliches Personal gesucht und angeworben, das Mittagessen in der Mensa organisiert und z.T. völlig veränderte Stundenpläne geschaffen werden. Zusätzliche Aufsichten wurden eingeteilt, auf die enorme Hitzewelle wurde mit Sonderregelungen schnell und flexibel reagiert, zusätzliche Arbeitsgemeinschaften für den GTS-Bereich werden nun angeboten. Für die im Ganztag eingesetzten Kolleginnen und Kollegen bedeutet die Einführung der GTS aber auch eine Umstellung der eigenen Unterrichtskonzeption auf Grund neuer Unterrichtsformen und Methoden, da es ja z.T. keine Hausaufgaben mehr gibt, dafür aber Lernzeiten mit besonderen Vertiefungs- und Wiederholungs-aufgaben, Projektorientierung usw. Dabei ist die Maxime: Genügend fordern und fördern ohne zu überfordern - und das möglichst individuell angepasst.

Sehr erfreulich ist es, dass vom Land Rheinland-Pfalz eine nicht unbeträchtliche Summe zur Verfügung gestellt wird, um Anschaffungen und kleinere Baumaßnahmen zu finanzieren, die durch das Ganztagsangebot nötig werden.

Dies bedeutet jedoch neben den alltäglichen organisatorischen Herausforderungen für die Schulleitung und vor allem das Team der GTS-Koordination am Gymnasium Edenkoben, bestehend aus Herrn Mehler als Orientierungsstufenleiter, Frau Hinrichs und Herrn Hein, einen großen zusätzlichen Planungs- und Organisationsaufwand. Leider stehen die beantragten Gelder aktuell noch nicht zur Verfügung. Wir sind aber sehr optimistisch, dass wir diesbezüglich in Kürze richtig loslegen können.

Einen Überblick über die anstehenden Baumaßnahmen und geplanten Anschaffungen können Sie hier sehen.

Auch wenn sicherlich noch nicht alles perfekt läuft, gab es doch bereits viel positives Feedback von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Kolleginnen und Kollegen an das Koordinatoren-Team der GTS, was uns sehr optimistisch stimmt. Uns am Gymnasium Edenkoben ist aber selbstverständlich auch bewusst, dass wir aktuell und in Zukunft noch Vieles organisieren und umsetzen müssen, damit das GTS-Konzept an unserer Schule weiterhin erfolgreich bleibt und auch von den nächsten Schülergenerationen, die an unsere Schule wechseln, gut angenommen wird. Eine der wichtigsten Grundvoraussetzungen ist hierbei eine vertrauensvolle Kommunikation untereinander, d.h. mit den Schülerinnen und Schüler, den Eltern und den Kolleginnen und Kollegen. Dies funktioniert bisher wirklich sehr gut, sodass wir schnell und flexibel auf besondere Situationen reagieren konnten. Man merkt bei uns sehr deutlich, dass alle Beteiligten mit großem Spaß und Enthusiasmus das „Experiment GTS“ angenommen haben, und dass vor allem Überzeugung vorhanden ist, dass das, was wir für unsere Schülerinnen und Schüler anbieten, gut ist und sie weiterbringt.

Wir freuen uns sehr auf die weiteren Entwicklungen unserer GTS am Gymnasium Edenkoben.

Sollten Sie Fragen, Wünsche oder Anregungen bzgl. unserer GTS haben, können Sie das Team der GTS-Koordination auch gerne per Email (gts[at]gymnasium-edenkoben.de) erreichen.

 

Ihr Team der GTS-Koordination

(Herr Mehler, Frau Hinrichs, Herr Hein)