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Unterrichtsgang der Klasse 10d ans Landgericht Landau am 17.06.2019

Sozialkunde einmal anders: Bei strahlendem Sonnenschein begann Richter Dr. Hans seine Einführung in das deutsche Justizwesen im Innenhof des Landgerichts Landau in der Pfalz. Zwischen den Gebäuden des Landgerichts und der Staatsanwaltschaft erläuterte er den Schülerinnen und Schülern der Klasse 10d die Hierarchie und den gegliederten Aufbau des bundesrepublikanischen Gerichtswesens. Doch nicht nur graue Theorie konnte er den Zuhörern vermitteln, insbesondere konkrete Beispiele aus seinem Berufsleben machten das Thema für uns Besucher interessant – dazu gehört unter anderem seine Arbeit im Fall der ermordeten Mia aus Kandel im Jahr 2017.

Anschließend konnten wir die wichtigsten Arbeitsbereiche und Berufsbilder des Landgerichts live erleben: angefangen beim Wachraum des Sicherheitspersonals über die Wartezellen der (Untersuchungs-)Häftlinge, dem Vorbereitungsraum der Richter und Schöffen und schließlich dem Schmuckstück des Landgerichts, dem großen Sitzungssaal. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler die Plätze der an einem Prozess Beteiligten einnehmen und das Gerichtswesen so am eigenen Leib erfahren.

Unter dem Blick des bayerischen Prinzregenten Luitpold konnte Richter Dr. Hans den Schülerinnen und Schülern aus einem umfangreichen historischen Wissensfundus interessante Details über die Geschichte ihrer Heimat vermitteln. Vor dem Hintergrund des in Landau abgehaltenen Assisenprozesses gegen die Redner des Hambacher Festes 1832 – es endete mit Freisprüchen der Angeklagten durch die Landauer Geschworenen, diese wurden dann allerdings vor Zuchtpolizeigerichten dann im Sinne der fürstlichen Interessen verurteilt – war es Richter Dr. Hans ein Anliegen, die Besonderheiten einer demokratischen Gerichtsbarkeit hervorzuheben. Aktives Engagement ist hier gefragt: Nach dem Prinzip der Öffentlichkeit kann jeder Bürger an einer Gerichtsverhandlung als Zuschauer teilnehmen und als Schöffe sogar auf das Urteil Einfluss nehmen.

So können wir alle als Bürger dafür sorgen, dass Recht „im Namen des Volkes“ gesprochen wird.

 

Peter Butz/Florian Stenke