Nach einem halben Jahr Vorbereitungszeit war es soweit: 14 Schüler:innen aus unterschiedlichen Klassenstufen (9.-12. Klasse) und zwei Lehrerinnen des Gymnasiums Edenkoben machten sich auf den weiten Weg in die kretische Hauptstadt, um dort die griechischen Partner der School of European Education Heraklion endlich persönlich kennen zu lernen. Dieses Projekt wurde durch die Akkreditierung unserer Schule im europäischen Bildungsprogramm Erasmus+ möglich, ebenso wie zwei weitere Austauschprojekte mit Frankreich und Spanien in diesem Schuljahr.
Vom 20.-27. April 2024 waren wir in Heraklion und der Gegenbesuch der Kreter fand vom 15.-19. Mai 2024 in Edenkoben statt. Zu den wesentlichen Zielen des EU-Programms zählt die "bildungsbezogene und persönliche Entwicklung der Menschen sowie die Stärkung der europäischen Identität und des aktiven Bürgersinns". Was hier noch recht abstrakt klingt, wird durch eine solche Mobilität von jungen Menschen in Europa im besten Sinne in die Tat umgesetzt und mit Leben gefüllt. Wir hatten die Chance, das Schulleben, den Alltag, die Kultur & die Landschaft in Kreta kennenzulernen, die herzliche Gastfreundschaft unserer griechischen Kolleginnen und ihren Schüler:innen zu erleben und mit dem Gefühl heimzukehren, Freunde gefunden zu haben. So war die Freude groß, nur wenige Wochen nach unserer Heimkehr diesmal selbst unseren Gästen unsere Schule und die südpfälzische Heimat näher zu bringen. Doch was genau passiert ist, schildern Klara & Finja am besten selbst:
Klara Sättele: Erasmusfahrt Kreta 2024
Ende April flogen wir zusammen mit Frau Samsel und Frau Graf nach Kreta, um dort die griechischen Schülerinnen und Schüler der European School of Heraklion zu besuchen. Schon im Vorhinein hatten wir uns als AG getroffen, um uns zum Beispiel über die griechische Kultur zu informieren und uns auf die Erasmusfahrt vorzubereiten.
In Heraklion angekommen strahlte uns die Sonne entgegen und Sevi, die griechische Lehrerin, nahm uns liebevoll in Empfang.
Nachdem wir die Koffer auf unsere Zimmer gebracht hatten, ging es weiter zum Hafen. Abends durften wir in einem tollen typisch griechischen Restaurant die verschiedensten Leckereien probieren.
Montags trafen wir zum ersten Mal unsere griechischen Austauschschülerinnen und Schüler, die alle sehr herzlich auf uns zukamen. Als der Sportlehrer uns auf dem Schulhof verschiedene griechische Tänze beibrachte, schlossen sich sehr viele weitere griechische Schüler und Lehrkräfte an, sodass wir in einem riesigen Kreis alle zusammen Sirtaki getanzt haben.
Auch außerhalb des Schulprogramms trafen sich die Schülerinnen und Schüler nachmittags und abends meist nochmal mit uns, um uns zum Beispiel die Stadt oder die Strände in der Nähe zu zeigen.
Unser gemeinsames schulisches Programm bestand zum Beispiel aus einer Besichtigung des Bergdorfs Archanes und einem anschließenden Mittagessen.
In einer Töpferwerkstatt hatte jeder von uns die Möglichkeit, seine eigene Vase oder Schüssel zu töpfern und als Erinnerungsstück oder Mitbringsel mit nach Hause zu nehmen. Bei einem Besuch im Hafenstädtchen Rethymno besichtigten wir eine Festungsruine, von der aus man auf der einen Seite auf die Stadt und auf der anderen Seite auf das Meer blicken konnte.
Auch bei den täglichen (Foto-)Challenges von Frau Samsel hatten wir viel Spaß. Nachdem wir eine Führung durch die Ausgrabungsstätte von Knossos bekamen, überlegten wir uns beispielsweise in kleinen Gruppen die bestmöglichen Götter-Posen und fotografierten diese.
In besonders schöner Erinnerung ist uns allen ein Kochkurs mitten auf einer Olivenplantage geblieben. Gemeinsam rollten wir Weinblätter und durften "Dakos" und "Gemista" (mit Reis und Tomaten gefülltes Gemüse) zubereiten und im Anschluss natürlich auch essen. Danach wurde uns in der Werkstatt gezeigt, wie die Oliven Schritt für Schritt zu Öl verarbeitet werden. In unserer Zeit auf Kreta knüpften wir viele neue Freundschaften, sodass wir uns alle schon sehr auf das Wiedersehen Ende Mai in Deutschland freuten.
Finja Jendrzejowski: Bericht Kreta Rückbesuch
Ungefähr drei Wochen nach unserer Woche in Heraklion landeten die griechischen Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen bei uns in Deutschland. Abends wurden sie von unseren Lehrerinnen und ein paar Schülerinnen und Schülern am Bahnhof in Neustadt herzlich empfangen und in die Jugendherberge begleitet.
Donnerstags ging es für unsere Gäste dann zu uns ins Gymnasium, wo wir sie mit einer griechischen Flagge in Empfang nahmen. Nach einer Stärkung mit selbst gemachtem Kuchen tanzten wir als Schulgemeinschaft gemeinsam mit unseren Austauschpartnern Sirtaki. Damit unsere Gäste aus Kreta sich in unserer Schule besser zurechtfinden konnten, wurden sie von deutschen Schülern durch die Schule geführt. Kurz darauf ging es in die Sporthalle eine Runde klettern mit Frau Riethmüller. Nach dem für alle anstrengenden Schultag ging es in die Weinlounge, um gemeinsam zu Mittag zu essen. Hier überreichten uns unsere Freunde Gastgeschenke, über die wir uns sehr freuten. Frisch gestärkt ging es zu Fuß zur Rietburgbahn, mit welcher wir dann hoch und nach einem kurzen Aufenthalt auf der Rietburg wieder herunterfuhren. Unten spendierten uns die griechischen Lehrerinnen und unsere Lehrerinnen nach der anstrengenden Wanderung ein Eis.
Am nächsten Morgen ging es für uns, wegen des schlechten Wetters, mit dem Bus zum Hambacher Schloss. Hier erklärte uns der Tourführer den historischen Hintergrund des Schlosses und zeigte uns den Ausstellungsraum. Im Ausstellungsraum probierten wir Schüler die altertümliche Kleidung an und hatten viel Spaß, uns mit der Geschichte zu befassen. Viele der Griechen kauften sich im Souvenirshop Andenken für sich oder ihre Familie. Nass vom Regen ging es mit dem Bus nach Edenkoben ins Portofino Pizza essen und es wurde sich über den aufregenden Tag unterhalten. Nach unserem Mittagessen ging es in den Kurpfalzsaal, wo Bürgermeister Ludwig Lintz und Weinprinzessin Steffi I. uns in Empfang nahmen. Hier bekamen alle als Geschenk ein kleines Glas mit dem Edenkobener Wappen und Freundschaftsarmbänder. Nach diesem aufregenden Tag verabredeten sich ein paar von uns mit den Griechen in der Stadt zum Shoppen und verbrachten noch einen schönen Abend.
Samstags ging es für uns alle früh nach Neustadt an den Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Heidelberg. Angekommen in Heidelberg liefen wir ins Zentrum der Stadt, den Marktplatz. Hier erzählte uns Frau Graf etwas über die Stadt und das Heidelberger Schloss, zu welchem wir im Anschluss gingen. Eine nette Führerin zeigte uns bei dem schlechten Regenwetter das wunderschöne Schloss und erzählte uns dessen Geschichte. Pünktlich als wir auf dem Turm angelangt waren, kam die Sonne heraus und wir hatten einen wunderbaren Blick über Heidelberg und die Altstadt. Nachdem wir zum Abschluss das größte Weinfass Deutschlands gesehen hatten, war die Führung zu Ende und wir gingen in Kleingruppen alle in die Stadt. Im Zug zurück nach Neustadt wurde mit den Griechen ein Plan für den letzten Abend zusammen gemacht. Der Plan für den letzten Abend stand: Die Griechen sollten ein typisch pfälzisches Weinfest kennenlernen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, was den Transport nach Rhodt zum Blütenfest betraf, trafen wir uns alle in Rhodt und zeigten den Griechen alles. Es wurde viel gelacht und wir hatten alle viel Spaß. Nach und nach verabschiedeten wir uns dann alle voneinander, sowohl von den Schülerinnen und Schülern als auch von den griechischen Lehrerinnen, die wir über die Zeit sehr liebgewonnen hatten.
Sonntagmorgens machten sich die Griechen über Mannheim, wo sie noch einmal die Stadt besuchten, auf den Heimweg und flogen anschließend von Frankfurt zurück nach Heraklion.
Wir stehen immer noch viel in Kontakt und freuen uns sehr auf ein erneutes Treffen irgendwann in der Zukunft. Wir blicken alle glücklich sowohl auf die Zeit auf Kreta als auch auf die gemeinsame Zeit hier in Deutschland zurück. Wir haben eine andere Kultur kennen gelernt, haben Erinnerungen und Freundschaften fürs Leben geschaffen und hatten vor allem sehr viel Spaß!