Im Rahmen der Einführung der Ganztagsschule haben wir versucht, die Schule darauf hin zu untersuchen, welche Bedarfe die Schüler im Ganztagsbereich haben. Ein Schwerpunkt der Analyse lag im Außenbereich der Schule. Der klassische Schulhof muss für unsere Schüler vielfältige Aufgaben erfüllen. Er soll zu Bewegung animieren, es muss Rückzugsmöglichkeiten für Erholung und Gespräche geben, Grünflächen sollen Naturerfahrungen ermöglichen, Schulgärten sollen einen lernenden Umgang mit der Natur ermöglichen. Ein grünes Klassenzimmer erlaubt erlebnis- und handlungsorientierten Unterricht. Spielgeräte wie Balancier-Stämme bieten vielfältige Bewegungserfahrungen und schulen die Koordination. Es muss ausreichend Platz für Lauf- und Ballspiele vorhanden sein. Dabei sind Sicherheitsaspekte mit den Wünschen und Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler in Einklang zu bringen.
Eine Arbeitsgruppe aus Lehrkräften, unter Elternbeteiligung und mit Unterstützung von Herrn Fink, hat einen Plan erstellt, der möglichst viele Bedarfe eingearbeitet hat.
Anfang des Schuljahres haben unsere Schüler einen Spendenlauf durchgeführt. Ein Teil des Erlöses wird für die Gestaltung des Schulhofs eingesetzt werden können. Auch Erträge der Kiosk AG werden von den Schülern für den Schulhof zur Verfügung gestellt. Die Resultate des Studientages dienten als Grundlage für die Schülerumfrage, ergänzt durch ein Video, welches von Louis Mugler aus der MSS 12 angefertigt worden ist.
Die Auswertung unserer Schülerumfrage führte zu folgenden Ergebnissen, die ich im Folgenden tabellarisch aufliste:
- Mit der Gestaltung des Schulhofs sind 2 Drittel der SuS nicht zufrieden.
- Für 80% der SuS gibt es zu wenige Sitzgelegenheiten (Beton im Winter nicht benutzbar).
- 70% vermissen Grünes wie Bäume, Sträucher, Schulgarten.
- 90% finden, dass es zu wenige Ruheplätze gibt.
- 2 Drittel der SuS vermissen ausreichende Sportmöglichkeiten: Fußball, Basketballfeld, Tischtennisplatten
- Über 60% der SuS wären bereit bei der Gestaltung des Schulhofs mitzuwirken
- 90% finden, dass zu wenig Unterricht im Freien stattfindet.
- 48 SuS wünschen sich bei den zusätzlichen Sportangeboten Tischtennisplatten
- 44 wünschen sich einen Fußballplatz, da der aktuelle Bolzplatz zwischen Herbst und Ostern gesperrt ist, Tore nicht vorhanden bzw. mangelhaft sind
- Basketballkörbe müssten erneuert werden, Bodenmarkierungen sind erwünscht
- Großes Schachspiel gewünscht (Schachspiele in der Bibliothek werden sehr rege genutzt)
- Kletter- und Sitzmöglichkeiten im Hof, auch für Unterricht
- Betonklötze müssen weg
- Wiese betreten dürfen
- Mehr Farbe (alles grau)
Auch erste Besprechungen mit der Schul- und der Bauabteilung des Kreises Südliche Weinstraße sowie dem Edenkobener Förster Herr Edinger und dem für Grünschnitt zuständigen Herrn Kramm haben stattgefunden.
Nachdem das Ministerium unseren Antrag, Ganztagsschule werden zu wollen, positiv beschieden hat, kann der Schulträger jetzt die entsprechenden finanziellen Mittel beim Land beantragen. Gleichzeitig werden die Entscheidungen vorbereitet, welche Ideen wie konkret umgesetzt werden können. Ebenso ist zu klären, welche zusätzlichen Fördermittel, z. B. vom Umweltministerium für den Schulgarten oder vom Innenministerium für den Bolzplatz, beantragt werden können. Die Schule braucht auch die Unterstützung der Eltern, um einzelne Projekt zu verwirklichen. Der SEB hat einen Arbeitskreis Schulhof eingerichtet, damit die entsprechende Elternbeteiligung sichergestellt ist. Für die Organisation und die Gesamtkonzeption wird die Schule mit einem Landschaftsarchitekten zusammenarbeiten, der Erfahrungen mit öffentlichen Ausschreibungen und konkrete Projekte im Schulbereich durchgeführt hat.