Eine Gruppe von 18 Schüler*innen des Gymnasiums Edenkoben besucht das collège Beaumarchais in der Kleinstadt Meaux bei Paris.
Die Fahrt fand vom 18. bis 21. März 2024 statt und wurde über Erasmusplus finanziert. Begleitet wurde die Fahrt von Frau Berg für die Fachschaft Französisch und Herrn Neuschwander für die SV.
Am Montag, den 18.03.24, kommen wir um 12:35 Uhr am gare de l'Est an. Dort werden wir von Aaron Kwetukala, dem verantwortlichen Deutschlehrer, abgeholt. Aaron wird begleitet von Timo, der gerade im Rahmen seines Lehramtsstudiums - Französisch und Deutsch an der Uni Aachen - am collège Beaumarchais als deutscher Fremdsprachenassistent tätig ist.
Wir fahren mit dem Zug weiter und brauchen ziemlich genau 30 Minuten, bis wir in Meaux ankommen. Dort dürfen wir zunächst in unser Hotel, um uns ein wenig frisch zu machen und etwas Schickes anzuziehen. Dann gehen wir gemeinsam zum Rathaus, wo es einen sehr netten Empfang durch den Bürgermeister der Stadt Meaux gibt. Außerdem dürfen wir die Spezialität der Kleinstadt, den Brie de Meaux, kosten.
Am Dienstag, den 19.03., treffen wir uns nach einem reichhaltigen Frühstück mit den französischen Schüler*innen im collège Beaumarchais. Dort nehmen die deutschen Schüler*innen an verschiedenen Unterrichtsstunden teil. Nach einer Führung durch die Schule lernen sich die deutschen und französischen Schüler*innen bei gemeinsamen Ballspielen auf dem Sportplatz des collèges etwas besser kennen. Danach essen wir in der Kantine zu Mittag und fahren anschließend mit dem Bus zur Kathedrale von Meaux. Dort erhalten wir eine sehr interessante Führung durch die Kathedrale und den dazugehörigen Garten. Dann ist endlich Zeit zum Shoppen in Meaux, wo es durchaus ein paar schöne Geschäfte gibt, und gegen Abend fahren die deutschen Schüler*innen dann nochmal nach Paris, um den Eiffelturm bei Dunkelheit leuchten zu sehen. Das dürfen und wollen wir uns nicht entgehen lassen, wenn wir schon mal in Paris sind. Sehr müde fallen wir gegen 23 Uhr ins Bett.
Am nächsten Tag steht dann schon wieder Paris auf dem Programm. Diesmal mit dem Bus. 25 französische und 18 deutsche Schüler*innen erkunden gemeinsam die Stadt. Wir besichtigen das Musée du Petit Palais, den Jardin des Tuilleries, das Musée d'Orsay, Montmartre, Sacré cœur, und da wir mit dem Bus unterwegs sind, bekommen wir während der Fahrt durchaus einen Eindruck von der Vielfalt und Schönheit der Stadt. Wir fahren vorbei am Louvre, der Seine und Notre Dame, sehen den Eiffelturm und den Arc de Triumphe aus der Ferne u. v. m. An diesem Abend essen wir alle in Kleingruppen auf dem Montmartre, wo wir eine bereits richtig sommerliche und unbeschwerte Atmosphäre erleben, die Lust auf Frühling und Sommer macht.
Am Donnerstag gehen wir dann zum Abschluss nochmal alle gemeinsam ins Musée de la Grande Guerre in Meaux. Das Museum ist beeindruckend, denn im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg geht es natürlich auch um die deutsch-französischen Beziehungen und hier zeigt sich erstmals so richtig, dass sowohl die deutschen als auch die französischen Schüler*innen sich wirklich Mühe geben, ins Gespräch zu kommen. Sie laufen in gemischten Kleingruppen durch das Museum, verkleiden sich, unterhalten sich auf Französisch, Deutsch oder auch Englisch. Und am Ende sind sich alle einig, dass gerade jetzt, wo alle anfangen, sich aneinander zu gewöhnen, und wo Franzosen und Deutsche gerade ein wenig warm geworden sind, wir leider am Abend schon wieder Richtung Edenkoben aufbrechen. Nachdem wir uns von den französischen Schüler*innen verabschiedet haben, sind Aaron und Timo so nett und lassen uns nicht alleine mit dem Zug zum gare de l'Est fahren, sondern begleiten uns dort hin. Am Bahnhof verabschieden wir uns dann auch von den beiden, die sich wirklich sehr viel Mühe gegeben haben und dafür gesorgt haben, dass wir gemeinsam eine schöne, wenn auch anstrengende Woche erlebt haben. Vielen Dank dafür!
Mit vielen neuen Eindrücken steigen fahren wir um 17:52 Uhr vom Gare de l'Est los und kommen pünktlich um 21:50 Uhr am Bahnhof in Edenkoben an, wo die neugierigen Eltern bereits auf ihre mutigen Kinder warten, die das Abenteuer mitgemacht haben. Denn unser Ausflug hatte natürlich auch einen Hintergrund. Unsere Schule, das Gymnasium Edenkoben, ist auf der Suche nach einer neuen französischen Austauschschule. Auf einer Partnerschaftsbörse habe ich Aaron und das collège Beaumarchais kennen gelernt. Er hat von Anfang an mit offenen Karten gespielt und kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie Brennpunktschule sind. In Frankreich wird sehr viel dafür getan, Schüler*innen, die aus prekären Verhältnissen kommen, die Möglichkeit zu geben, das lycée zu besuchen und dort ihr Abitur zu machen, wenn sie denn fleißig, intelligent und motiviert sind. Unser Ziel war es nun, herauszufinden, ob das collège Beaumarchais für uns als Partnerschule für zukünftige Austausche in Frage kommt. Unser Fazit lautet (O-Ton der Schüler*innen): Das war eine besondere Fahrt, die sowohl positive als auch negative Aspekte hatte. Wir alle hätten uns mehr Paris gewünscht, denn vor allem die Zeit in Paris war sehr schön. Die Schule war, sagen wir mal, besonders. Vor allem der erste Eindruck war eher negativ. Einige Schüler waren an einer Zusammenarbeit sehr interessiert und andere weniger. Zunächst dachten wir, eine Zusammenarbeit sei unrealistisch. Aber vor allem der letzte Tag hat uns gezeigt, dass es motivierte Schüler*innen gibt und eine Zusammenarbeit nicht unmöglich ist. Kleine Anmerkung zum Programm: Aaron hat sich sehr viel Mühe gegeben und war vielleicht etwas übermotiviert
Auf der Fahrt haben wir viele neue Bekanntschaften gemacht. Das war und ist sehr positiv! Danke an Herrn Neuschwander und Frau Berg und danke an alle, die dabei waren. Nun werden wir alles dafür tun, dass auf jeden Fall auch der Gegenbesuch der französischen Schülergruppe in Edenkoben möglich sein wird. Auf diese Weise soll vor allem den französischen Schüler*innen die Möglichkeit gegeben werden, Deutschland, seine Sprache und Kultur und natürlich im Speziellen die Pfalz besser kennen zu lernen. Und danach können wir darüber nachdenken, wie unser Kontakt in Zukunft fortgeführt werden kann. Fortsetzung folgt!?
Bei der gesamten Fahrt standen erasmusrelevante Themen im Mittelpunkt, so z. B. die Demokratiebildung und auch die Digitalisierung und der Umgang mit neuen Medien. So wurden Teambildung und natürlich auch der Spracherwerb bei den sportlichen und kulturellen Aktivitäten gefördert. In den nächsten Wochen soll eine Videokonferenz zwischen den französischen und deutschen Schüler*innen stattfinden.
Folgende Schüler*innen der SV waren bei der Fahrt dabei: Ferun Schneider, Paul Truger, Melvin Schneid, Elias Przbilla, Andreas Klindtwort, Klaudia Osmólska, Merle Bald, Emma Jösch, Majda Felic, Iva Kljajic, Zoe Renner, Liv Luschnat, Laurin Gerst, Felicitas Werner, Marlene Schmucker, Sebastian Lemcke, Felix Starck, Max Rösel.